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Das Wochenblatt

Aus dem Wochenblatt der Gemeinde von 1971

Die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen <i class="fa fa-camera-retro"></i>

Die heutige Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen entstand durch den Zusammenschluß der früheren Einzelgemeinden Rumeln und Kaldenhausen am 1. Juli 1934. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörten beide Gemeinden zum Amtsverband Rheinhausen, dann erhielt die Gemeinde Rheinhausen die Stadtrechte und der Amtsverband wurde durch das preußische Innenministerium aufgelöst. Daher schlossen sich die übrig gebliebenen Gemeinden Rumeln und Kaldenhausen aus Zweckmäßigkeitsgründen zu einer Gesamtgemeinde zusammen.

Die neu entstandene Gemeinde führte zuerst den Namen „Rumeln“. Erst 1950 wurde einem alten Anliegen der Kaldenhausener Bürgerschaft Rechnung getragen durch die Umbenennung der Gemeinde Rumeln in „Rumeln-Kaldenhausen“. Beide Ortsteile sind alten Ursprungs und geschichtlich etwa ein Jahrtausend zurück nachweisbar.

Während Rumeln und auch ein Teil Kaldenhausens lange Zeit der Grafschaft Moers angehörten, unterstand das restliche Kaldenhausen zur gleichen Zeit dem Herrschaftsbereich des Kölner Erzbistums.

Als im 16. Jahrhundert der Graf von Moers zur Reformation übertrat, wurden von diesem Übertritt nach damaligem Brauch auch die Untertanen erfasst.

In Rumeln sprach man damals den Dialekt der Grafschaft, während die Einwohner der Gemeinde Kaldenhausen als Untertanen eine geistlichen Herren zur katholischen Kirche gehörten und eine dem Uerdinger Dialekt ähnelnde Sprache hatten.
Trotz dieser Gegensätze in Sprache und Religion hat sich der Zusammenschluß von 1934 bewährt.

Durch den Zuzug Fremder nach dem 2. Weltkrieg haben sich die alten Gegensätze noch mehr verwischt und sind heute kaum noch spürbar.

Die Herkunft der beiden Ortsteile wird auch im Wappen sichtbar. Das schwarze Balkenkreuz ist das Zeichen des ehemaligen Kurfürstentums Köln und weist darauf hin, daß die alte Gemeinde Kaldenhausen zum größten Teil mit Hohenbudberg, Uerdingen und Linn zum Hoheitsgebiet des früheren Kurköln gehörte.
Die 3 silbernen Rosen sind Teilbestand aus dem Wappen der früheren Herrlichkeit Friemersheim, zu der die Gemeinde Rumeln und ein kleiner Teil Kaldenhausens bis zum Jahre 1392 zählten. In diesem Jahr wurde die Herrlichkeit Friemersheim von den Grafen von Moers übernommen.


Seit dem Jahr 1857 gehören die Gemeinden Rumeln und Kaldenhausen dem Landkreis Moers, der damals neu gebildet wurde, an.

Über Jahrhunderte hinweg war bei allen politischen Umwälzungen die Landwirtschaft der entscheidende Faktor in beiden Gemeinden. Erst durch die sich am Niederrhein vollziehende Industrialisierung entwickelte sich Rumeln-Kaldenhausen zu einer Arbeiterwohngemeinde. Die Bevölkerung fand weitgehend Arbeit in den Industrien der Nachbarstädte Rheinhausen und Krefeld-Uerdingen. Im Jahre 1937 errichtete eine benachbarte große Zeche in Kaldenhausen eine neue Schachtanlage, die aber nicht der Kohlenförderung, sondern der Einfahrt der Bergleute diente. Damit zeigt sich auch rein äußerlich der Wandel in der wirtschaftlichen Struktur der Gemeinde.

Nach dem Krieg trat ein merklicher Bevölkerungszuwachs durch den Zustrom von Vertriebenen und Flüchtlingen ein. Die Einwohnerzahl wuchs von 1945 – 2.949 Personen über 6.515 im Jahre 1955 auf 11.883 im Jahre 1965 an. Am 1.7.1970 hatte die Gemeinde 14.662 Einwohner. Dieses schnell Wachstum stellte die Gemeinde vor große Aufgaben, besonders auf den Gebieten des Schulbaus und der öffentlichen Versorgungsanlagen.

Durch den Bau komfortabler Siedlungen hat sich Rumeln-Kaldenhausen zu einer modernen Wohngemeinde entwickelt. Die Industrie der Gemeinde besteht neben der Schatanlage aus Klein- und Mittelbetrieben.
In den letzten Jahren haben sich aber auch die Farbenfabriken Bayer AG, Uerdingen, bis auf das Gebiet der Gemeinde ausgedehnt.

 

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